Donnerstag, 31. Januar 2013

Und mit voller Kraft weiter

Ich hatte es gestern bereits erwähnt - ich muss einen wunden Punkt erwischt haben. Auch heute präsentierte er sich zwar in Stimmungsschwankungen, die einem gesunden Menschen wahrlich Angst machen können - aber der Tenor war massiv feindselig. In der Folge verrannte er sich in Maßnahmen, die nicht nur gegen geltendes Recht verstoßen - sondern auch noch schriftlich dokumentiert sind. Dass ich ihm juristische Konsequenzen angedroht habe, wird sicherlich ein Hindernis für meine (vermutlich ohnehin nicht mehr so langen) Karriere in dem Unternehmen sein. Aber auch für seine. Und allein dafür hat es sich schon gelohnt.
 
Meine Überraschung für das Lordchen war gelungen - plötzlich hatte ich einen freundlichen Zeugen an meiner Seite sitzen. Aber der Schreck währte nur kurz, und der Dunkle Lord fiel zurück in alte Verhaltensmuster. Und machte gleich seinen nächsten Fehler. Mal sehen, was sich daraus machen lässt...
 
Mit Chuck Norris hat er sich übrigens einen ziemlich mächtigen Gegner geschaffen. Mit seiner in Shaolin-Klostern hart trainierten Gelassenheit hat er den Dunklen Lord lange angetäuscht, auch ich hatte ihn unterschätzt. Aber nun kommt der harte Teil seines Trainings ans Tageslicht - Voldemort sollte sich besser ein paar Horkruxe basteln.
  
- Nick

Mittwoch, 30. Januar 2013

Die Schlinge zieht sich zu...

... fragt sich nur noch, für wen.

Beim jour-fixe am letzten Donnerstag habe ich Lord Voldemort offenbar an einem wunden Punkt erwischt. Es gab eine kurze, lautstarke Auseinandersetzung, die ich durch Verlassen des Raumes beendete. Im Nachgang bekam ich dann die Vorwürfe, die er nicht losgeworden ist, per Mail serviert. Diese seltene Gelegenheit habe ich natürlich nicht verstreichen lassen und ihm die passende Antwort gegeben. Natürlich auch schriftlich.
 
In der Folge war er offenbar so sauer, dass er mir mit rüderen Methoden kommen wollte. Auf Details kann ich hier - leider - nicht  eingehen. Nur soviel: Er ist dabei mächtig über's Ziel hinausgeschossen und hat sich dabei selbst beschädigt. Und das gleich mehrfach.
 
Und nun schießt sich auch noch Chuck Norris, der neue Shooting Star im Unternehmen, auf ihn ein. Die letzte Besprechung zwischen den beiden, der ich beiwohnen konnte, endete ziemlich lautstark. Und Chuck Norris hat seinem Namen alle Ehre gemacht und im Anschluss nochmal kräftig nachgetreten. Der Punkt ging an ihn.
 
Alles in allem sieht es im Moment für ihn nicht mehr ganz so gut aus wie noch vor ein bis zwei Monaten. Allerdings darf man sich nichts vormachen: Für Sir Miles und Karl May bleibe ich vermutlich trotzdem ein Querulant. Womit ich aber leben kann...
 
Morgen haben wir wieder unseren jour-fixe - und ich habe eine kleine Überraschung für das Lordchen vorbereitet. Er wird sich sicher darüber freuen.
 
- Nick
 
 

Montag, 21. Januar 2013

Schnell noch ...

... etwas Unruhe gestiftet:

Kreacher hat sich eines meiner Projekte bemächtigt. Da er mit voller Rückendeckung des Dunklen Lords agiert, macht Widerstand keinen Sinn. Also frei nach Frank Zappa (Bobby Brown): Let her do all the work and maybe later I'll rape her lasse ich ihn schaffen. Um hinterher das Ergebnis einer wohlwollenden Beurteilung zu unterziehen.
 
Damit auch der Weg dorthin nicht langweilig wird, habe ich ihm noch schnell eine Laus (oder wohl schon eher eine ausgewachsene Zecke) in den Pelz gesetzt und sein Projektteam selbständig erweitert. Er hat natürlich die Möglichkeit, sein Veto einzulegen - aber das ginge nicht ohne Gesichtsverlust, und das geht für  ihn gar nicht.
 
Nebenher mischt Kreacher jetzt auch in Joachim Fuchsbergers Projekten mit - als ich diesem einen Tip gab, zeigte er sich wenig amüsiert ob dieser Methoden.
 
Wie gesagt - Kreacher wächst sich zum Problem aus für den Dunklen Lord.
 
Ich stehe auch wieder unter Beschuss - Voldemort möchte mir mit Gewalt Versagen im Job nachzuweisen. Dabei verheddert er sich mittlerweile immer mehr in Widersprüche, die ich ihm genüsslich seziere. In seiner letzten Mail sah man ihn schon förmlich toben.
 
Im Moment steht auch der Dunkle Lord unter Druck. Und ich helfe ihm natürlich, dass dieser Druck nicht zu sehr abnimmt. Ich möchte doch schließlich helfen...
 
- Nick

Sonntag, 20. Januar 2013

Und weiter geht's

Die vergangene Woche würde ich als recht erfolgreich betrachten. Dass Lord Voldemort fröhlich weitermacht, ist ja nun nicht weiter verwunderlich. Und dass Kreacher Terrain zu gewinnen sucht, hatte ich bereits erwähnt. Nun allerdings hat er sich dabei scheinbar etwas vergaloppiert.
 
Zunächst versucht er, meine Kompetenzen zu beschneiden. Kein Problem, dann frage ich ihn halt jedesmal. Natürlich nicht im persönlichen Gespräch, wie er es gerne hätte. Sondern per Mail. Und dann lasse ich es liegen, bis er sich meldet. Oder bis der (interne) Kunde sich meldet, was meistens eher der Fall ist. Damit ist der Dunkle Lord unter Entscheidungsdruck, dem Kunden gegenüber möchte er ja gut dastehen. Und Entscheidungsdruck tut ihm gar nicht gut.
 
Das, was er mir aufträgt, wird umgehend erledigt. Nun schon wiederholt schneller, als er seine Meinung wechseln konnte. Auch eine Situation, die ihm überhaupt nicht behagt.
 
Und da er einen penibel geführten Tätigkeitsnachweis von mir fordert, bekommt er auch diesen. Vollgestopft mit Details. Die mag er bekanntlich gar nicht. Also: je mehr Details, desto besser. Die ersten Erfolge zeigen sich schon in Form gelegentlicher Verwirrungszustände.
 
Dann wäre da noch Kreacher. Der möchte alles machen und reibt sich dabei auf. Mittlerweile belächeln ihn selbst die Kollegen, die ihm bislang wohlgesonnen waren. Ich unterstütze ihn natürlich. Ich pumpe ihn voll mit Informationen. Da ich nicht weiss, was wichtig ist, gebe ich ihm halt alles und lasse ihn aussortieren.
 
Dazu kommt, dass er jetzt seine Mannen einzufangen versucht. Diese Woche hatten wir wieder einen solchen Versuch, der (für ihn) im Desaster endete: Mutter Teresa schoss einige Giftpfeile ab, um danach in zur Schau gestellter stiller Ablehnung den Rest der Besprechung abzusitzen. George Clooney übernahm die zweite Wache und schoss einen Giftpfeil nach dem anderen ab. Und der Versuch, mich mit neuer Arbeit einzudecken, endete im Eklat.
 
Meine Einschätzung: Die Beförderung Kreachers wird mehr und mehr zu einem Problem für den Dunklen Lord. Und der zeigt mittlerweile Nerven.
 
Es bleibt spannend. Stay tuned!
 
- Nick

Samstag, 12. Januar 2013

Rückblick - die erste Woche

Dies war meine erste Woche, nicht nur im neuen Jahr, sondern auch nach der längeren Krankschreibung. Unter verschiedenen Aspekten eine recht interessante Woche.
 
Lord Voldemort begegnete mir zunächst mit auffallender Freundlichkeit. Eine Freundlichkeit, mit der bekanntlich auch die Schlange dem Kaninchen begegnet, daher blieb und bleibe ich auch sehr vorsichtig. Zum Ende der Woche hin kamen erwartungsgemäß die Rückfälle in sein altes Verhaltensmuster. Im jour-fixe am Donnerstag sah ich mich dann mehreren Anwürfen ausgesetzt, zusammen mit einer weiteren Beschneidung meiner Kompetenzen. Das alles natürlich mit dem freundlichsten Lächeln im Gesicht.
 
Kreacher versucht derweil, seine Position auszubauen. Dass er dabei mittlerweile den Überblick verliert, merken mittlerweile nicht nur die Kollegen in der Abteilung; auch außerhalb verliert er langsam den Rückhalt. Lustig finde ich es immer wieder, wenn er versucht, mich einzufangen - leider fehlen ihm dabei Persönlichkeit und Rückgrat, so dass er immer wieder unverrichteter Dinge von dannen trabt, ohne recht zu wissen, was gerade passiert ist. Und eine Besprechung, mit der er mich weiter untergraben wollte, endete im Desaster - für ihn, und ganz ohne mein Zutun.
 
Die Wiederaufnahme in der Abteilung war ansonsten sehr positiv. Nur, wie bereits früher angemerkt, die Freude an der Arbeit ist raus aus den Mitarbeitern.
 
Auf Vorstands- und Bereichsleiterebene hat es während  meiner Abwesenheiten mehrere Interventionen bei Sir Miles Messervy zu meinen Gunsten gegeben. Möglicherweise auch deshalb keine offenen Angriffe vom Dunklen Lord.
 
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass die Auszeit mir ganz gut getan hat. Ich bin weniger dünnhäutig und gehe die Sache daher deutlich entspannter an. Sie hat mir auch tiefere Einblicke gewährt, wer nun wirklich Freund und Feind ist.
 
Die Sache ist noch lange nicht ausgestanden, aber mir geht es, zumindest für den Moment, gut.
 
- Nick
 
 

Montag, 7. Januar 2013

Erster Arbeitstag ...

... nach mehreren Wochen krankheitsbedingten Ausfalls. Interessanteste Erkenntnis dieser Auszeit: Nicht zu arbeiten ist schon ganz schön anstrengend. Man muss schon bewusst darauf achten, dass man sich nicht hängen lässt.
 
Heute dann der erste Tag. Erstaunlicherweise habe ich gut geschlafen, bin gut aus dem Bett gekommen und war pünktlich bei der Arbeit. Lord Voldemort gab sich freundlich und fürsorglich, dabei auch betroffen, dass ich ihm keine weiteren Details über mein Fernbleiben geben wollte.
 
Im Rahmen der Betroffenheitsnummer kam auch das Angebot, zu sagen, wenn ich etwas nicht machen könne oder wolle. Nachtigall, ick hör dir trapsen - den Fehler hatte ich schonmal gemacht, im Ergebnis bekomme ich dnan genau die Tätigkeiten, die ich nicht machen kann oder will...
 
Während das Lordchen Friede und Freude verbreitet, versucht Kreacher, Terrain zu erobern. Und der Rest vom ehemaligen Team? - Alles Zombies. Sie kommen zur Arbeit, reißen ihren Job ab und gehen nach Hause. Mit leerem Blick und ohne Freude. Hängende Tränensäcke sind die täglichen Begleiter. Das anzusehen tat schon weh.
 
Ansonsten wurde ich heute erst einmal mit sinnlosen Tätigkeiten von der eigentlichen Arbeit ferngehalten. Morgen habe ich noch ein paar Stunden Besprechung mit dem Dunklen Lord, mal sehen, was daraus wird.
 
- Nick